Wie ich zum Hormonyoga kam

Warum bin ich mit Ende 30 zum Hormonyoga gekommen?

Eigentlich bin ich zum Hormonyoga gekommen, weil ich den dem Buch „Unverschämt“ von Sheila de Liz gelesen hatte, dass Zyklusveränderungen und Schmerzen bei oder vor der Periode hormonell bedingt sein können. Bis dahin bin ich einfach davon ausgegangen, dass nach drei Schwangerschaften meine heftigen Blutungen und die mörderischen Schmerzen völlig normal wären. Genau wie viele andere Frauen habe ich geglaubt, dass Regelschmerzen einfach dazugehören und mir gar nichts weiter dabei gedacht.

Meine Hebamme, die mich durch meine Schwangerschaften begleitet hat, hat mein Bewusstsein dafür geschärft, dass Stress und körperliche Belastung Einfluss auf den Zyklus haben können. Sie hat mich mit passenden Kräutertees gestärkt und unterstützt. Das hat mir bereits viel Linderung verschafft. Zudem nutze ich die Kraft von Heilpflanzen in Form von ätherischen Ölen, die ich auf den Unterbauch reibe und mit Wärme kombiniere, aber gerade die hormonellen Schwankungen sind geblieben. Mit der Zeit hat sich bei mir die Erkenntnis heraus kristallisiert, dass es vor allem die Kombination aus verschiedenen Faktoren ist, die meinen Hormonhaushalt positiv beeinflussen.

Meinem Bauchgefühl folgend habe ich mich für die Kandala Hormonyogaweiterbildung von Ann Hintzpeter entschieden, die mich total begeistert hat, weil sie sich nicht nur auf das klassische Hormonyoga stützt, sondern auch Elemente aus dem YinYoga, Qi Gong und TCM integriert. Ein Ansatz, der meiner eigenen Unterrichtspraxis sehr entgegen kommt, weil ich selbst auch immer wieder gerne über den yogischen Tellerrand schaue, um mich von anderen Traditionen inspirieren zu lassen.

 Was kann Hormonyoga alles?

Wie so oft, hat mich mein Bauch gut geleitet. Das Erste, was ich lernen durfte war, dass nicht nur meine unregelmäßige und teilweise sehr unterschiedliche Regelblutung Teil der hormonellen Umstellung in der Prämenopause ist, sondern auch meine Erschöpfung, mein schlechter Schlaf, meine spröden Haare etc.. Das hat mich total beglückt, denn in der klassischen Medizin wirst du als Frau in der westlichen Kultur oft mit der Antibabypille und später mit Wechseljahreshormonen abgespeist (ich möchte damit die westliche Medizin nicht  allgemein schlecht reden, es gibt Medikamentierungen, die Sinn machen und es muss individuell genau geschaut werden, was der richtige Weg für dich ist. Ich möchte das Bewusstsein dafür schärfen, dass du dir auch noch alternative Wege anschaust). Das ich selbst aktiv werden kann und mit Yoga und Entspannung, gezielter Ernährung und weniger Stress viele dieser hormonell bedingten Nebenwirkung anpacken kann, gibt mir das Gefühl, mein Leben wieder besser lenken zu können.

Vor allem machte ich mir ja schon Sorgen wann, zum Beispiel die Erschöpfung aufgrund von fehlendem Schlaf (nach der Geburt der Kinder) nachlässt oder warum ich nicht richtig gut Schlafen konnte, wo ich doch extra früh ins Bett gegangen bin, den Kaffeekonsum auf die Tasse am Morgen beschränkt habe etc. Das Wissen über den hormonellen Einfluss auf die Symptome, hilft es mir, jetzt einen individuelleren Weg für mich zu gehen.

Unser Körper ist ein höchst komplexes Wunderwerk und je tiefer ich in die Themen eintauche, desto deutlicher wird es, dass es oft nicht reicht nur an einem Schräubchen zu drehen, sondern dass es ein Zusammenspiel verschiedener Aspekte ist.

Klassischer Weise machen sich Frauen auf die Suche nach Hormonyogakursen, wenn sie Wechseljahresbeschwerden haben oder gezielt ein Kinderwunschthema mit natürlichen Mitteln unterstützen wollen. In beiden Fällen macht es absolut Sinn, Hormonyoga mit ins Boot zu holen, gerade die Menopause kann in all ihren Phasen gut begleitet werden und bei einem Kinderwunsch kann die Aktivierung der Hormonproduktion im Körper sehr gut unterstützen. Darüber hinaus kann Hormonyoga dich bei ganz  vielen „Frauenthemen“ stärken und dir Entlastung verschaffen. So ist es mir gelungen, nach vielen Jahren der Erschöpfung nicht mehr völlig ausgebrannt zu sein und meine Kräfte wieder besser einzuteilen.

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Welche Rolle spielen die Hormone in den Wechseljahre?

Die Wechseljahre setzten in der Regel zischen dem 40. und 50. Lebensjahr an und dauern zwischen 5-10 Jahren. Die Anfänge machen sich durch Zyklus- und Blutungsschwankungen bemerkbar. Die Prämenopause (die Phase in der die Wechseljahre einsetzen) beginnt oft Mitte/ Ende 30 schleichend und unauffällig. Die Peri Menopause (sozusagen der Hauptteil der Wechseljahre) ist die Zeit, in der der Zyklus immer unregelmäßiger wird und irgendwann völlig ausbleibt. In dieser Phase treten die klassischen Wechseljahresbeschwerden auf. Es kommt zu einem Ungleichgewicht zwischen Gestagenen (wie zum Beispiel Progesteron) und Östrogenen, der unterschiedliche Abbau verändert das Mischungsverhältnis und das führt wiederum zu dem hormonell bedingten Problemen wie:

Nervosität, Reizbarkeit, Müdigkeit, Lethargie, Leistungsabfall, Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, depressiven Verstimmungen, Weinkrämpfen und Gewichtszunahmen. Aber auch Themen wie Kopfschmerzen, Vergesslichkeit, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Herzbeschwerden, Verstopfung, Libidoverlust oder Schwindelgefühl können mit der Hormonumstellung zusammenhängen.

Es gibt weitere Beschwerden, die ich hier nicht alle aufzählen will, aber auch Störungen wie Haarausfall oder trockene Schleimhäute können mit der Hormonumstellung einher gehen.

Die Postmenopause stellt die letzte Phase der Wechseljahre da. Sie beginnt ein Jahr nach der letzten Periode und dauert so lange, bis der Hormonhaushalt wieder ein neues, stabileres Niveau erreicht hat.

Viele der oben aufgeführten Probleme, verschwinden nach der Hormonumstellung wieder oder auch schon in der Perimenopause.

 Verringerung der weiblichen Hormone

Die hormonelle Veränderung im Körper wird dadurch bedingt, dass unter anderem zwischen dem 35 und dem 45 Lebensjahr die Eierstöcke ihre Aktivität herunterfahren. Damit einher geht der Abbau von Östrogen (dem weiblichen Geschlechtshormon), das vor allem in den Eierstöcken produziert wird.

Im Hormonyoga regen wir die Produktion der weiblichen Hormone in den Schilddrüsen, den Nebennieren und den Eierstöcken und die Hypophyse wieder an, um den Abbau zu verlangsamen.

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Was ist der Unterschied zwischen östlichen und westlicher Tradition? Wie geht ins Besondere die TCM und die Yogatradition mit den Wechseljahren um?

Während wir in der Schulmedizin in der Regel auf Hormongaben setzen und die Wechseljahre wie eine Krankheit behandeln (was nicht grundsätzlich falsch ist und in manchen Fällen sogar notwendig, aber oft alternativ besser begleitet werden könnte), können wir im Yoga und im Bereich der TCM alternative Ansätze finden, die Wechseljahre auf natürliche Weise zu begleiten.

Die Elementenlehre der TCM (traditionelle chinesische Medizin) ordnet die 5 Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser verschiedenen Lebensaltern zu: Je nachdem in welchem Alter die Wechseljahre einsetzten befinden wir uns in der Wandlungsphase Erde (35-50) oder Metall (50-60). Den Elementen sind jeweils ein Yin und ein Yang Organ und die entsprechenden Meridiane zugeordnet, darüber hinaus Farben, Emotionen, Sinne, körperliche Symptome und Geschmäcker. So werden dem Erdelement die Organe Milz und Magen zugeordnet, die für die Umwandlung der Nahrung in brauchbare und unbrauchbare Anteile und deren Transport verantwortlich sind. Das Metallelement wird mit den Organen Lunge und Dickdarm verbunden.

Auch das Organpaar Leber/Galle spielt in die Wechseljahresthematik mit hinein, da dieser Funktionskreis für die gleichmäßige Verteilung von Energie und Blut verantwortlich ist.

Das ist nur ein ganz rudimentärer Abriss zu der Elementenlehre. Wenn du dich vertiefend mit dem Thema beschäftigen möchtest kann ich dir das Buch: Die chinesische Heilkunde für Frauen von Andrea A. Kaffka empfehlen oder den Podcast von Sabine Spielberg.

Im Yoga finden wir Techniken beim Hatha Yoga und vor allem auch aus dem Kundaliniyoga, die uns stärken und die Hormonproduktion aktivieren. Asanas (Körperübungen) und vor allem zwei Atemtechniken Bastrika, auch Blasebalgatmung genannt und Ujjayi Atmung, der siegreiche Atmen werden im Hormonyoga angeregt. Mit Bastrika reichern wir die Energie um Körper an, um sie so zu dem hormonbildenden Drüsen zu streamen. Darüber hinaus stimulieren die einzelnen Asanas die Komprimierung und Dehnung die entsprechenden Organe. Bei der Ujjayiatmung werden die Stimmbänder „verjüngt“, also näher zusammen gebracht, so dass weniger Luft durch die Stimmritze durchströmen kann. Das verlängert zum einen den Atem und hilft uns länger in einer Asana entspannt zu atmen (daher auch gerne der siegreiche Atem genannt, wir werden fokussiert und ausdauernder) und zum anderen stimuliert die Atmung direkt die Schilddrüse, die ja wie ein Schmetterling auf unserem Kehlkopf sitzt.

Wichtig für uns im Kanada Hormonyoga ist, dass wir die Stimulation der Meridiane in unsere tägliche Yogapraxis integrieren, um die dazu gehörigen Organe zu stärken.

So verbindet Hormonyoga neben dem Yangteil, der dazu dient, mit Hilfe von Asanas und Atemtechniken die Hormonproduktion anzuregen auch einen Yinteil, mit dem wir Stress abbauen und zur Ruhe kommen. Es ist wie so oft im Leben ein Zusammenspiel aus beidem. Wir brauchen Yin und Yang gleichermaßen.

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Was kann ich tun, wenn ich diese Themen kenne?

Du fragst dich, ob Hormonyoga auch dir helfen kann? Wenn du dich für diesen Weg entscheidest, kann dich vielleicht mein Onlineprogramm unterstützen.

Es ist auf die Bedürfnisse viel beschäftigter und geforderter Frauen zugeschnitten, die trotzdem eine regelmäßige Hormonyogapraxis in ihren Alltag integrieren wollen. Denn das ist der entscheidende Faktor bei Hormonyoga: Die regelmäßige Praxis. Wenn du spürbare Erfolge haben möchtest und vor allem möglicherweise eine Alternative zu Hormonpräparaten, braucht es eine tägliche Praxis.

Ich weiß von mir selbst, wie voll unsere Terminkalender in der Regel sind und wie schwierig es ist, neue Gewohnheiten langfristig in unseren Kalender zu integrieren. Deshalb gibt es neben einem ausführlichen Einstiegsworkshop, indem dir alle Techniken und Informationen vermittelt werden, die du fürs Hormonyoga brauchst, auch einen zusätzlichen Videokurs, der dir kurze Sequenzen für deine tägliche Praxis zur Verfügung stellt, die du einfach in deinen Alltag integrieren kann.

Wenn du dir darüber hinaus Support wünschst, kannst du den Kurs in Kürze durch eine Hormonyoga Live Onlineklasse oder jetzt schon ein Personalyogaarrangement buchen.

Wichtig! Es gibt einige Kontraindikationen, bei denen Hormonyoga nicht praktiziert werden sollte. Bitte überprüfe vor der Anmeldung, ob eine der Ausschlusskriterien für dich zutrifft oder du sprichst dich mit deinem Arzt/ deiner Ärztin ab.

Kontraindikationen:

  • In der Schwangerschaft
  • Bei Krebserkrankungen
  • Bei akuter Endometriose
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Große Myome in der Gebärmutter (unter Behandlung)
  • Bei akuter Entzündung im Bauchraum
  • Bei Bluthochdruck
  • Bei akuten Herzerkrankungen
  • Sowie Operationen und Asthma
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